PROSPECT versorgt Klinikpersonal mit unterstützenden Argumenten für und gegen verschiedene Interventionen im Rahmen postoperativer Schmerzbehandlung auf der Grundlage evidenzbasierter Veröffentlichungen und Expertenmeinungen. Das Klinikpersonal muss Entscheidungen anhand der klinischen Umstände und der lokalen Gesetze und Vorschriften treffen. Die vor Ort geltenden Verordnungsvorschriften für die jeweiligen Medikamente müssen zurate gezogen werden.
Empfehlungsgrade werden in Übereinstimmung mit der allgemeinen Evidenzstufe zugeteilt, auf der die Empfehlungen basieren und die anhand der Qualität und der Evidenzquelle ermittelt wird. Verhältnis zwischen Qualität und Evidenzquelle, Evidenzstufen und Empfehlungsgraden.
Ein Kaiserschnitt geht bei einem wesentlichen prozentualen Anteil der Frauen mit mäßigen bis starken postoperativen Schmerzen einher, die die Genesung und Wiederaufnahme von Alltagsaktivitäten verzögern, die Mutter-Kind-Bindung stören, die psychische Gesundheit der Mutter beeinträchtigen und für Komplikationen beim Stillen sorgen können (Gamez 2018). Ferner kann eine falsche postoperative Schmerzbehandlung zu gesteigerter Schmerzempfindlichkeit und dauerhaften postoperativen Schmerzen führen (Kainu 2010).
Schmerzen nach einem Kaiserschnitt werden aufgrund unbegründeter Befürchtungen, dass Analgetika oder Interventionen Nebenwirkungen bei Mutter und Neugeborenem hervorrufen können, und der Unterschätzung der Schmerzen nach einem Kaiserschnitt oft nur unzureichend therapiert (Huang 2019).
Die verfahrensspezifischen Empfehlungen für das postoperative Schmerzmanagement (PROSPECT) nach einem Kaiserschnitt wurden 2014 veröffentlicht (PROSPECT: C-Section 2014); allerdings war aufgrund der Entwicklungen in der klinischen Praxis ein Update notwendig.
Ziel dieser systematischen Überprüfung war es, aktualisierte Empfehlungen auf Basis aktueller Forschungsliteratur bereitzustellen, in der die Auswirkungen analgetischer und chirurgischer Eingriffe auf Schmerzen nach einem elektiven Kaiserschnitt unter rückenmarksnaher Regionalanästhesie untersucht werden. Diese Empfehlungen lassen sich nicht auf andere Patientengruppen wie Notfälle oder ungeplante Kaiserschnitte oder chirurgische Eingriffe unter allgemeiner Anästhesie übertragen.
Alternativ dürfen epidurales Morphin 2-3 mg oder Diamorphin bis zu 2-3 mg verabreicht werden, zum Beispiel wenn ein Epiduralkatheter im Rahmen eines kombinierten spinal-epiduralen Verfahrens (GoR A) verwendet wird
NSAIDs, nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel
NSAIDs, nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel; TAP, Transversus-abdominis-plane-Blockade
NSAIDs, nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel; TENS, transkutane elektrische Nervenstimulation
Nicht empfohlene Interventionen im Rahmen des Schmerzmanagements bei Patienten, die sich einem elektiven Kaiserschnitt unterziehen.
TAP, Transversus-abdominis-plane-Blockade
This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish.