PROSPECT unterstützt Klinikpersonal mit fachlichen Argumenten für und gegen verschiedene Interventionen im Rahmen postoperativer Schmerzbehandlungen auf der Grundlage evidenzbasierter Veröffentlichungen und Expertenmeinungen. Das Klinikpersonal muss Entscheidungen anhand der klinischen Umstände und der lokalen Gesetzgebung und Vorschriften treffen. Die vor Ort geltenden Verordnungsvorschriften für die jeweiligen Medikamente müssen zurate gezogen werden.
Empfehlungsgrade (GoR) werden in Übereinstimmung mit derjenigen allgemeinen Evidenzstufe (LoE) zugeteilt, auf der die Empfehlungen basieren und die anhand der Qualität und der Evidenzquelle ermittelt werden: Verhältnis zwischen Qualität und Evidenzquelle, Evidenzstufen und Empfehlungsgraden.
H-TEP ist ein chirurgischer Standardeingriff und geht mit ausgeprägten postoperativen Schmerzen einher. Eine angemessene Analgesie mit minimalen Nebenwirkungen ermöglicht eine frühe postoperative Mobilisierung, eine optimale funktionelle Genesung und eine geringere postoperative Morbidität (Joshi 2019).
Die PROSPECT-Arbeitsgruppe hat bereits 2005 eine Überprüfung des postoperativen Schmerzmanagements nach einer H-TEP veröffentlicht (Fischer 2005),. Diese wurde 2010 überarbeitet (esraeurope.org: total-hip-arthroplasty-2010). Ziel dieser Richtlinie ist es, Klinikpersonal mit einem aktuellen evidenzbasierten Ansatz für Schmerzmanagement nach einer elektiven H-TEP zu unterstützen.
Systematische Reviews und Empfehlungen wurden vor kurzem mit einer modifizierten angepassten Methodik von PROSPECT mit dem Schwerpunkt „Outcome postoperativer Schmerzen“ aktualisiert (Joshi 2019). Die Wirksamkeit analgetischer Interventionen im Vergleich mit den Standard Analgetika (Paracetamol, NSAIDs bzw Cox- selektive Inhibitoren) und deren Risiken sowie Vorteile diverser analgetischer Strategien wurden bewertet.
COX, Cyclooxygenase; NSAIDs, nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel.
Nicht * empfohlene Interventionen im Rahmen des Schmerzmanagements bei Patienten, die sich einer Totalhüftarthroplastik unterziehen.
COX = Cyclooxygenase; LIA = lokale Infiltrationsanalgesie; TENS = transkutane elektrische Nervenstimulation.
* Möglicherweise sind analgetische Therapien, die aufgrund ungenügender analgetischer Effizienz und/oder Bedenken wegen Nebenwirkungen in dieser Überprüfung nicht empfohlen wurden, in Situationen angemessen sein, in denen eine oder mehrere der Primärempfehlungen kontraindiziert sind oder aus anderen Gründen nicht angewendet werden können. Außerdem können weitere schmerztherapeutische Interventionen angebracht sein, die über die Primärempfehlungen v.a. bei Patienten mit einem vorhersehbaren überdurchschnittlichen Risiko für starke postoperative Schmerzen (z.B. chronischer Opioidkonsum, chronische Schmerzen oder erhebliche psychiatrische Störungen), hinausgehen.
Translated by Marcus Neumüller
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